Kommunikation und Beratung in der Hebammenarbeit

In dieser Rubrik bieten wir Fortbildungen rund um das Thema Kommunikation in der Hebammenarbeit und Geburtshilfe an.

Beratung und Aufklärung der werdenden oder frischen Eltern ist eine zentrale Aufgabe in der Betreuung rund um die Geburt. Die Wünsche und Bedürfnisse an eine Betreuung und Beratung sind individuell verschieden. Hebammen udn Ärzt:innen stehen außerdem oft vor dem Balanceakt, einerseits über die wichtigsten Interventionen und Wahlmöglichkeiten aufzuklären, andererseits aber die zu Beratenden nicht mit Informationen zu überfrachten. Die Betreuenden können die werdenden Eltern dabei unterstützen, selbst aktiv nach Lösungen zu suchen und die für sie richtigen Entscheidungen zu finden.

Ihre Dozentin

Kommunikation und Zeit-Management im Wochenbett

Diese Fortbildung mit 5 U-Std. gibt den Teilnehmer:innen eine erweiterte Perspektive auf einen achtsamen und effektiven Umgang mit Sprache am Beispiel der Wochenbett-Betreuung.
Worte können einerseits ängstigen und demotivieren, andererseits aber ebenso aufbauen, trösten, bestärken oder anspornen. Eine positive Sprache kann bewusst eingesetzt werden, um Frauen und deren Partner:innen auf die vorhandenen Ressourcen zu fokussieren, den eigenen Körper, den anderen und das Kind positiv wahrzunehmen und den Glauben an die eigenen Widerstands- und Heilungs-Kräfte zu fördern.

Dabei ist nicht nur die Auswahl der Worte sehr entscheidend für die Wirkung auf die zu Beratenden. Eine fragende Haltung in der Beratung hilft mitunter besser, die Antwort zu finden, die für die Frau oder das Paar stimmig ist, als ein - professionell fundierter - Ratschlag. Hierzu werden wir verschiedene Entscheidungsfindungsmodelle betrachten.

Ebenso wichtig ist es in der freiberuflichen Arbeit, den Betreuten auch das eigene Zeitmanagement freundlich und klar zu kommunizieren.

In Diskussionen, Gruppenarbeit und praktischen Übungen kann die eigene Kommunikation weiterentwickelt und die eigenen Stärken für die Beratung und das eigene Zeitmanagement nutzbar gemacht werden.

Inhalte

  • Klärung von Rolle, Aufgabe und Zeitrahmen
  • Entscheidungsfindungsmodelle
  • Wirkung von Sprache und Wortwahl
  • positiv wirkende, frauen- und körperfreundliche Sprache
  • Fragenstellen als Zugang zu ungenutzten Ressourcen
  • Zeitstrukturierung der Betreuung und Kommunizieren derselben

Kommunikation in der Geburt

Diese Fortbildung umfasst 4 U-Std. und ist ideal für Inhouse-Schulungen geburtshilflicher Teams geeignet.

Frauen und Paare, die zur Geburt kommen, haben sehr unterschiedliche Bedürfnisse, inwieweit sie in geburtshilfliche Entscheidungen einbezogen werden. Hebammen und Ärzt:innen im Kreißsaal, Geburtshaus oder bei der Hausgeburt stehen daher zunächst vor der Aufgabe, herauszufinden, welchen akuten Beratungsbedarf die Gebärende oder das Paar noch haben, und wie stark sie die weiteren Entscheidungen mitbestimmen möchten.

Es ist ein steter Balanceakt, einerseits frühzeitig und ausreichend über anstehende Interventionen und Wahlmöglichkeiten aufzuklären, andererseits aber die werdenden Eltern nicht mit Informationen zu überfrachten oder zu ängstigen.

Wie können die Betreuenden klären, was die werdenden Eltern von ihnen brauchen?
Was ist eine informierte Entscheidung, was eine informierte Zustimmung – und wie lässt sich eine partizipative Entscheidungsfindung einführen?
Und haben die KlientInnen auch ein Recht auf Nicht-Information?
Welche Möglichkeiten gibt es, durch Haltung und Verhalten auf Augenhöhe mit den werdenden Eltern zu arbeiten, und sie dabei weder zu überfordern, noch zu übergehen?
Inwiefern spielen eine bestimmte Grundhaltung und die Fähigkeit zur Empathie eine Rolle on der Kommunikation während der Geburt?

Inhalte

  • Grundlagen der professionellen Kommunikation
  • Informierte Entscheidung, informierte Zustimmung, partizipative Entscheidungsfindung
  • Die Rolle der Betreuenden in der Geburtssituation
  • Kommunikation auf Augenhöhe
  • Einfühlsame Kommunikation
  • Tara Franke
    (Hebamme, Sexualpädagogin, Wissenschaftsjournalistin)

Diese fachspezifischen Fortbildungen umfassen 4 bzw. 5 U-Std.

Sie sind evidenzbasiert und damit eine geeignete Maßnahmen zur Aneignung fehlender Lehrinhalte bzw. zur Aktualisierung Ihres Fachwissens gemäß dem Hebammenhilfevertrag vom 1.9.2017, Anlage 3: Qualitätsvereinbarung.

Zur Anerkennung im Sinne der Fortbildungspflicht beachten Sie bitte die spezifischen Vorgaben der HebBO Ihres Bundeslandes.

Externe Fortbildungen

Dieses Thema ist auch bestens geeignet für die Schulung eines ganzen Teams, z.B. einer geburtshilflichen Abteilung, einer Praxis oder eines Geburtshauses.
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